Kleintierzucht-Bayrischbühl
  Wellensittiche
 

 
Geschichte der Wellensittiche

Der Wellensittich (Melopsittacus undulatus) stammt ursprünglich aus Australien und wurde von dem englischen Zoologen George Shaw 1794 zum ersten Mal in dem Buch 'Zoology of New Holland' erwähnt. Im Jahr 1805 schrieb Shaw den ersten wissenschaftlichen Artikel über den Wellensittich, daher wird seine Entdeckung oftmals auf das Jahr 1805 datiert. Der Name leitet sich ab vom Griechischen mélos =Gesang, Klagelied sowie den lateinischen Wörtern psittacus = Papagei oder Sittich und undulatus = gewellt.

Bis 1832 waren erst zwei tote Wellensittiche nach Europa gelangt, 1835 wurden dann die ersten Wellensittiche nach England gebracht, in diesem Fall waren es aber wieder nur tote Exemplare. Seit 1840 werden sie als Ziervögel gehalten und schon ab Mitte des 19. Jahrhunderts wird der Wellensittich gezüchtet. Der erste Zuchterfolg der Welt gelang 1846 Saulnier in Frankreich. 1850 kamen dann die ersten Exemplare nach Deutschland und 1855 gab es auch in Deutschland die ersten Zuchterfolge. Zucht wurde notwendig, um den Bedarf zu decken, denn 1894 wurde in Australien ein Ausfuhrverbot für Wellensittiche verhängt und auch schon vorher überlebten viele Tiere den Transport nicht. Früher wurde der Wellensittich hierzulande noch Undulatus-Papagei genannt. Heutzutage ist der Wellensittich wahrscheinlich die am häufigsten gehaltene Papageienart weltweit.

Durch verschiedene Kreuzungen entstanden nach und nach immer neue Farbvariationen und auch im Aussehen unterscheidet sich der domestizierte Wellensittich in einigen Punkten von der Wildform. 1878 gelang es einem belgischen Züchter, den ersten blauen Wellensittich zu züchten. Mögliche Gefiederfarben allgemein sind schwarz, weiß, gelb, grün, blau, mauve, oliv, braun und grau. Es ist bis heute nicht gelungen, rote Wellensittiche zu züchten, obwohl schon mehrfach versucht wurde, rote Sitticharten einzukreuzen. Auch bei der
Gefiederzeichnung gibt es heutzutage Abweichungen, so gibt es zum Beispiel Farbschläge, bei denen die Gefiederzeichnung völlig verschwunden ist. Der Wellensittich wurde oftmals als Objekt der Genetik zu Forschungszwecken gekreuzt, so versuchte man beispielsweise, die Mendelschen Vererbungsregeln an ihm nachzuweisen.

Über die Jahre entwickelten Züchter eine Wunschvorstellung des idealen Wellensittichs, der mit der Wildform kaum noch etwas gemeinsam hat. Das Ziel des Zuchtstandards ist es, möglichst große und buschige Wellensittiche hervorzubringen, so genannte Standardsittiche. Diese Art weist neben der Größe auch deutlich mehr Kehltupfen auf als die Wildform, die nur 6 Kehltupfen hat.

Auch in der Haltung hat sich einiges verändert. Ging man früher noch davon aus, dass zum Beispiel kleine Rundkäfige für einen Wellensittich ausreichend seien, oder dass man die Tiere getrost allein halten könnte, so macht man sich heutzutage glücklicherweise doch mehr Gedanken um die artgerechte Haltung der gefiederten Hausgenossen. Nach und nach setzen sich die neuen Haltungsstandards durch, auch wenn leider immer noch sehr viele einzeln gehaltene Wellensittiche ein trauriges Dasein fristen müssen.
 
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